12 von 12 - Ein Blick hinter die Kulissen des Nähwochenendes
12.01.2025

Im Internet entdecke ich immer wieder Blogposts mit dem Titel.
12 von 12
Die Idee dahinter? Am 12. jedes Monats 12 Bilder aufnehmen, mit Text ergänzen und so den Tag festhalten.
Erlebe mit mir den letzten von drei Tagen des Nähwochenendes 2025 und entdecke, welche kreativen Projekte meine Kursteilnehmerinnen umsetzen, wie sie vorankommen und was in drei Tagen alles möglich ist.
12 von 12: Ein Blick hinter die Kulissen des Nähwochenendes
Morgens um acht Uhr fährt mein Zug in Luzern ein. Gerne nutze ich den Seitenausgang beim Bahnhof, hole ein Croissant und gönne mir einen imposanten Blick am Dach des KKL vorbei über den See bis in die Berge - wohne ich nicht an einem der schönsten Orte?
Immer wieder erinnere ich mich daran, den Blick einer Touristin einzunehmen und die Schönheit zu sehen.

Etwa eine viertel Stunde später erreiche ich unseren neuen Nähraum an der Gibraltarstrasse. Zwei Tage Nähwochenende liegen bereits hinter mir. Genäht werden folgende Teile:
- Kera und Judith nähen sich die No24 kurzer Blazer
- Michaela hat sich für die No49 kurze Jacke zweireihig entschieden
- Die Mutter von Michaela, Elisabeth näht sich die No65 weite Hose mit Taschen
- Simona nimmt ein grosses Projekt in Angriff, die No52 Mantel mit breitem Revers
- Monika näht sich die No47 kurze Workerjacke in Cord
- Heidrun reist extra aus Deutschland an und näht sich die No68 Hemdbluse mit Kragenband
- Corinne wagt sich an die No33 Boyfriendblazer mit Schalkragen
Heute ist der dritte Tag und es herrscht noch Ruhe vor dem Sturm.

Also nutze ich die Gunst der Stunde und hänge die Moodboards im Nähraum auf. Nächste Woche starte ich mit zwei Ateliers mit Abgängerinnen vom Lehrgang Mode und Design. Da hab ich Teilnehmerinnen, die seit Jahren mit mir Nähen und schon ein grosses Knowhow haben.
Ihre erste Aufgabe besteht darin, ein Moodboard mit Inspirationen, Bildern, Skizzen und Stoffen zu gestalten. Diese hängen wir dann im Nähraum auf. Ich bin schon sehr gespannt, welche Designs die Kursteilnehmerinnen im 2025 realisieren werden.
Um einen Atelierkurs zu besuchen braucht es Vorkenntnisse. Entweder hat man den Lehrgang Mode & Design besucht oder ist Schneiderin. Ich bin superhappy, dass sich soviele angemeldet haben, dass ich neu zwei Kurse anbieten kann.

Und los gehts mit dem dritten Tag Nähwochenende. Kera ist bereits zum zweiten Mal dabei und auch schon Hosen-Heldin.
Ihr Tag startet supercool, denn die Ecke beim Revers schafft sie in einem ersten Schritt mit einer Punktlandung - so macht es Spass!
Heidrun hinten schaut ganz beeindruckt und freut sich mit Kera.

Eine wichtige Erkenntnis, die Kursteilnehmerinnen immer wieder machen - wie wichtig Bügeln ist. Das macht einfach einen grossen Unterschied. Hier freut sich Corinne über ihre Leistentasche, die ihr super gelungen ist.
Corinne ist ebenfalls schon Hosen-Heldin und zum zweiten Mal am Nähwochenende. Mit der No33 Boyfriendblazer mit Schalkragen wagt sie sich an ein aufwändiges Projekt.
Im Vorfeld wollte sie diesen Blazer in einem Samt herstellen. Davon hab ich ihr dann abgeraten. Ein aufwändiges Projekt und noch Samt - das kann dann schnell überfordern.

Etwas später hängt Corinnes No33 Boyfriendblazer mit Schalkragen an der Büste. Sieht einfach toll aus in diesem diskreten Fischgratstoff. Der Stoff fällt wunderbar und der Schalkragen sieht auch super aus!
Daneben näht Simona an ihrer No52 Mantel mit breitem Revers sie hat viele Details zu meistern, wie Taschen, Revers, einfüttern... In drei Tagen ist das nicht zu schaffen. Das Einfüttern wird sie darum zuhause erledigen. Das kläre ich immer schon im Vorfeld ab, ob die Kursteilnehmerinnen sich das zutrauen. Sonst empfehle ich ein weniger aufwändiges Teil.

Die No52 Mantel mit breitem Revers hat vorne zwei Klappentaschen und zwei Leistentaschen.
Der Mantel schliesst als Doppelreiher mit zwei Paspel-Knopflöcher. Diese haben wir mit Hilfe einer Schablone aus Schleifpapier genäht, das funktioniert supergut.
Ein breites Revers schmiegt sich um den Hals, die Schulter ist überschnitten, darum ist der Ärmel nicht so aufwändig zum Einnähen. Simona ist superkonzentriert und stellt sich jeder Herausforderung.

Heute Sonntag gönnen wir uns ein gemeinsames Mittagessen in der Disco Pizza. Ich finde es einfach immer wieder toll, dass sich Frauen jeden Alters an mein Nähwochenende anmelden. Michaela, die Jüngste in den zwanzigern, bis zu Judith in den siebzigern. Judith ist übrigens meine Rekordhalterin. Sie hat alle Nähwochenenden, ausser eins besucht. Judith meint, sie sei nachher immer top motiviert zum Weiternähen.
Den Kaffee lassen wir sein. Es zieht uns zurück in den Nähraum - wir wollen weiternähen. Den Kaffe serviere ich zwischendurch im Nähraum...

Knipse sind einfach superwichtig. Das weiss auch Michaela. In ihrem dicken Stoff ist einer verschwunden. Nun legt sie das Schnittmuster auf das Vorderteil und markiert den Knips nochmals.
Das Nähwochenende war ein Geschenk ihrer Mutter. Elisabeth hat sich damals das Anmeldedatum in die Agenda geschrieben, ist extra wach geblieben und hat die zwei Plätze um zwei Minuten nach Mitternacht gebucht!
Michaela näht sich die No49 kurze Jacke zweireihig und man erkennt sehr gut, welches ihre Lieblingsfarbe ist!

Die drei Profibügelautomaten machen einfach Spass. Wie schon oben erwähnt - gut gebügelt ist halb genäht.
Kera bügelt ihr Revers, Simona die Schulternaht und ganz im Hintergrund ist Elisabeth mit ihrer Cordhose am Bügelautomaten.
Das Nähwochenende neigt sich langsam dem Ende zu. Die Projekte sind aufgegleist und auf gutem Weg und doch, es gibt noch das ein oder andere zuhause zu erledigen.
Realistisch gesehen... für Mäntel, Blazer und aufwändige Jacken müsste ich eigentlich ein Nähwochenende mit vier bis fünf Tagen anbieten, mal schauen...

Natürlich darf in meinem 12 von 12 die Kappellbrücke, das Wahrzeichen von Luzern, nicht fehlen.
Mein Weg vom Nähraum an den Bahnhof führt nämlich direkt dran vorbei.

Zeitgleich zu meinem Januar Nähwochenende findet das Lilu Lichtfestival Luzern statt. In der ganzen Stadt werden verschiedene Objekte kunstvoll beleuchtet.
Meinen Autoersatz siehst du hier vor dem Fussgängerstreifen. Mit diesem Veloanhänger transportiere ich das ganze Material und die Prototypen in den Nähraum. Auto hab ich nämlich keins, aber fahren kann ich schon ;-).

Du hast bis hier gelesen und bist begeistert?
Dann melde dich gerne für die Nähpost an und erfahre als Erstes wenn ein neues Schnittmuster rauskommt!
Sei dabei wenn ich aus dem Nähkästchen plaudere und dir meine persönlichen Nähtipps verrate.
Ja, ich möchte die Nähpost erhalten
Fazit
Ich hoffe, du fandest den Blick hinter die Kulissen des Nähwochenendes interessant. Dieses Wochenende zieht immer wieder inspirierende und faszinierende Frauen an – eine wahre Bereicherung für mich und alle Kursteilnehmerinnen. Es sind schon Freundschaften daraus entstanden.
Vielleicht möchtest du auch mal dabei sein? Dann notiere dir am besten das Buchungsdatum. Die Nähwochenenden sind in der Regel schnell ausgebucht.
Das nächste Nähwochenende für Juni 2025 ist bereits ausgebucht. Weitere Termine findest du hier - TRENDSCHNITT Nähwochenende

Falls es dich interessiert, was andere Blogger:innen am 12. so machen, schau gerne mal bei Caro von «Draussen nur Kännchen» vorbei. Sie sammelt alle 12 von 12 Beiträge.
„«Ich bin Susanne Hirt, ausgebildete Schneidermeisterin und Gründerin von www.trendschnitt.ch. Hier zeige ich Kreativen und Nähenden, wie sie ihre Kleider selber herstellen können. Unterrichten tue ich an der Klubschule in Luzern und der F+F in Zürich. Mit meinem Mann und vier Kindern lebe ich in der Nähe von Luzern, kann Tyrrells Chips nicht widerstehen und liebe das stöbern auf Flohmärkten. » Susanne Hirt![]()
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